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Ätherische Öle in meiner Yogapraxis - eine kritische Betrachtung

Die Integration ätherischer Öle (in die Yogapraxis) hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Während ihre Verwendung zahlreiche Vorteile verspricht – von der Förderung der Entspannung bis zur Unterstützung der emotionalen Balance – wirft diese Praxis auch Fragen auf. In diesem Blogbeitrag begeben wir uns auf eine Reise durch die Welt der ätherischen Öle im Kontext des Yoga.


Ätherische Öle sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Yogapraxis, besonders in Abschlussentspannungen, Meditationen und sogar zu Beginn der Yogastunden. Doch wie nahtlos fügen sich diese Düfte in die spirituelle Praxis des Yoga ein? Bieten sie einen authentischen Mehrwert? Und gehören sie in eine Yogastunde? In meiner eigenen Yogapraxis habe ich mich bisher zurückhaltend gegenüber der Verwendung ätherischer Öle gezeigt. Die Einführung dieser Praxis scheint eine neue Dimension zu schaffen, die verschiedene Kontexte vermengt, ohne den notwendigen Respekt für die ursprünglichen Prinzipien des Yoga zu bewahren.


Die Herkunft und Anwendung von ätherischen Ölen sind äußerst vielfältig und reichen von traditionellen Praktiken bis hin zur modernen Aromatherapie. Diese Öle werden aus Pflanzen extrahiert, um ihre charakteristischen Aromen zu gewinnen. Dabei kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz, einschließlich Destillation, Kaltpressung und Extraktion.


Die Vielfalt der Pflanzen, aus denen ätherische Öle gewonnen werden, erstreckt sich über Blüten, Blätter, Rinden, Wurzeln und sogar Harze. Jede Pflanze bringt dabei ihre einzigartigen Eigenschaften und potenziellen therapeutischen Nutzen mit sich. Dieser Reichtum an Pflanzenmaterialien verleiht den Ölen ihre vielfältigen Aromen und soll zugleich ihre heilenden oder unterstützenden Wirkungen verstärken.


In traditionellen Kulturen wurden ätherische Öle oft für rituelle, medizinische oder spirituelle Zwecke verwendet. Ihre Anwendungen reichen von der Förderung der emotionalen Ausgeglichenheit bis zur Unterstützung körperlicher Heilungsprozesse. Aromatherapie, die moderne Praxis der Verwendung ätherischer Öle, hat diese Traditionen aufgegriffen und weiterentwickelt.


Trotz ihrer scheinbaren Natürlichkeit und positiven Eigenschaften ist es wichtig zu betonen, dass ätherische Öle nicht zwangsläufig frei von Risiken sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor toxischen Wirkungen, vor allem auf das zentrale Nervensystem, die Nieren und die Atemwege. Selbst bei sachgemäßer Anwendung können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder Allergien.


Die breite Palette an ätherischen Ölen auf dem Markt und ihre unterschiedlichen Anwendungen können zu einer gewissen Undurchsichtigkeit führen. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass nicht alle Öle für alle Zwecke geeignet sind. Einige eignen sich möglicherweise besser für die Aromatherapie, während andere für die äußere Anwendung oder sogar die innerliche Einnahme gedacht sind. Daher ist eine umfassende Kenntnis der jeweiligen Öle und ihrer sicheren Anwendung von entscheidender Bedeutung. Diese Betrachtung unterstreicht, dass die Verwendung ätherischer Öle in der Yogapraxis nicht nur eine aromatische Erfahrung ist, sondern auch ein tieferes Verständnis für ihre Herkunft, ihre Anwendung und ihre potenziellen Auswirkungen erfordert. Es ist unerlässlich, dass Praktizierende sich dieser Vielschichtigkeit bewusst sind und die Entscheidung zur Nutzung ätherischer Öle in ihrer Yogapraxis mit Bedacht treffen.


Unter anderem Sandra Siehl (Instaaccount: frausiehl) hat Bedenken geäußert, dass ätherische Öle, obwohl aus natürlichen Quellen stammend, ein hohes Allergiepotential aufweisen und mögliche gesundheitliche Risiken bergen. Besondere Vorsicht ist geboten, vor allem bei Kindern.


Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. warnt eindringlich vor den Folgen, die von Hautrötungen bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen reichen können (Quelle).

Die Marketingstrategien großer Unternehmen, wie beispielsweise doTerra, zielen stark auf Frauen als Zielgruppe ab. Ätherische Öle werden nicht nur als natürliche Unterstützung, sondern regelrecht als Lifestyle-Produkte präsentiert, die in (fast) jeder Lebenslage helfen können. Die Frage, die sich dabei aufdrängt, ist, inwiefern diese Vermarktungsethik und Transparenz wahrt. Die Vermarktung ätherischer Öle unterstützt oft die Selbstoptimierungskultur, bei der weniger der Mensch als Individuum im Mittelpunkt steht, sondern das Streben nach einem bestimmten Ideal in der Gesellschaft. Vorsicht ist geboten, insbesondere wenn Unternehmen im Bereich Network Marketing dazu neigen, andere Produkte abzuwerten, um ihre eigenen als die hochwertigsten darzustellen. Dies wirft nicht nur Fragen nach Transparenz, sondern auch nach Fairness auf.

Die Verwendung ätherischer Öle in der Yogapraxis ist zweifellos komplex und birgt potenzielle Risiken. Es ist von großer Wichtigkeit, bewusst und informiert mit diesen Produkten umzugehen. Das Streben nach Selbstoptimierung sollte nicht dazu führen, dass potenzielle Gefahren ignoriert oder unterschätzt werden.


Diese kritische Betrachtung soll nicht dazu dienen, Ängste zu schüren, sondern vielmehr dazu ermutigen, hinter die glänzende Oberfläche zu blicken. Die Diskussion über die Verwendung von ätherischen Ölen (in der Yogapraxis) ist wichtig, um eine ausgewogene und informierte Entscheidung zu treffen. Wenn möglich, teile deine eigenen Erfahrungen und Perspektiven, um die Reflexion über dieses Thema zu fördern.Von Sandra Siehl genutzte und empfohlene


Quellen zum Weiterlesen:

Für den Blogbeitrag genutzte Quellen:https://de.wikipedia.org/wiki/Ätherische_Öle

 
 
 

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